Das Wort der Woche: Social Distancing und warum es ein Unwort ist
Corona hat uns alle fest im Griff oder doch wenigstens die meisten von uns. Egal, ob wir die Nachrichten anschalten, Twitter, Facebook oder LinkedIn öffnen, die Zeitung lesen oder mit Freunden und Familie telefonieren: überall liest und hört man Social distancing – für uns ein absolutes Unwort. Lassen wir uns doch die Übersetzung mal auf der Zunge zergehen: soziale Distanzierung. Heißt, wir entfernen uns aufgrund der Pandemie sozial voneinander? Mir gefallen die Hashtags #zuhausebleiben oder #WirbleibenZuhause oder #Stayathome deutlich besser, denn sie sagen aus, worum es geht. Nicht um soziale Distanz, sondern um soziale Nähe und Verbundenheit geht es, wir müssen zusammenhalten, solidarisch als Gemeinschaft und Gesellschaft bleiben, denn nur so können wir die Krise überstehen. Klar, unser soziales Leben muss sich in der nächsten Zeit anders gestalten, neu gedacht und gelebt werden. Persönliche, physische Begegnungen gehören eingeschränkt, aber doch nicht unsere sozialen Kontakte und noch viel weniger unser soziales Verhalten.
Es ist doch genau das Soziale, das Verbindende in uns Menschen, das Zugewandte, die Fähigkeit aufeinander zu achten, die Fähigkeit einander zu helfen, unsere Empathie, die uns Menschen ausmachen, die uns von Maschinen unterscheiden. Und all das sieht man an den vielen Initiativen, die sich in den letzten Tagen gebildet haben, daran, dass wir Menschen sehr wohl in der Lage sind Verantwortung für uns selbst und für andere zu übernehmen, dass wir eigenverantwortlich handeln und fühlen, dass in schwierigen Zeiten das Herz führen kann.
Wie also schaffen wir Verbundenheit, ohne uns zu begegnen? Schätzen wir uns doch glücklich, dass wir heute die technischen Möglichkeiten haben, die wir haben. Frau Merkel hat gestern schon ein gutes Beispiel gebracht: nehmen wir einen Podcast für die Großeltern auf. FaceTime, Skype und so viele andere Tools ermöglichen es uns, in Echtzeit zusammenzukommen. Ob als Team im Homeoffice oder mit unseren Eltern, Kindern, Freunden und auch Kunden und Geschäftspartnern.
Ja, es ist eine Herausforderung, weil wir Gefühle nicht mehr körperlich zeigen sollen, weil hin und wieder eine Umarmung oder eine gehaltene Hand so viel mehr sagen können als Worte. Dieser Teil unseres sozialen Verhaltens macht jetzt Pause. Eine Pause, die wir nutzen können, uns Gedanken über unsere Sprache zu machen, die wir nutzen können, uns in Worten zu üben und auf unser Herz und unsere Gefühle zu schauen, das, was uns durch den Kopf geht und das was unser Herz sagt in Sprache zu übersetzen, all das in unserer Stimme und unserer Mimik zum Ausdruck zu bringen, die richtigen Worte zu finden. Worte der sozialen Nähe: #socialproximity trotz #stayathome, also #sozialenähe gerade bei #wirbleibenzuhause.
Dann bleiben wir gesund, nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch und im Herzen.
PS: Wir bei sam waikiki arbeiten daran, Ihnen unsere Impulse, Vorträge und sogar Workshops in nächster Zeit auch digital anzubieten, damit sie Ihre Mitarbeiter auch zuhause unterstützen können und das Gefühl von „gemeinsam“ ihrer Teams auch in dieser ungewöhnlichen Zeit stärken können.