Alles eine Frage der Perspektive

Geschäftsbericht neu gedacht

Storytelling, Design, Transparenz, Glaubwürdigkeit, Regularien, Gesetze – die Komponenten des Reportings sind hinreichend bekannt und inzwischen wohl auch aus vielen Federn ausführlich beschrieben. Und dass es mehr als nur Print gibt, hat sich rumgesprochen. Die Best Practice lässt sich aus zahlreichen Publikationen ablesen. Wie also dem nächsten Geschäfts- bzw. Nachhaltigkeitsbericht etwas Neues, Besonderes geben?

Dem Projekt „Geschäftsbericht“ wohnt jedes Mal der Wunsch inne, den Bericht gegenüber den eigenen, früheren aber vor allem auch den anderen Berichten abzuheben. Vielleicht hat die Agentur das nötige kreative Potenzial, vielleicht schlummern ausreichend Ideen im eigenen Unternehmen. Aber seien wir doch ehrlich: es sind am Ende doch die immer gleichen Protagonisten, das gleiche Unternehmen und die gleichen Prozesse.

Wechseln Sie die Perspektive

Was aber ist mit einem Perspektivwechsel? Hand aufs Herz: Wie oft nehmen wir uns bewusst vor, mal mit einer völlig neuen Brille, aus einer anderen und vielleicht neuen Perspektive auf unser Unternehmen, unsere Storys, unsere Prozesse, unser Design zu schauen und unser Reporting radikal zu hinterfragen? Schließlich sind wir alle stark in den Job eingebunden, Zeit ist Mangelware, wir sind abhängig von der Zuarbeit anderer Kollegen und Abteilungen, unterliegen den Regeln des eigenen Unternehmens. Und wohl keiner kann sich von einer gewissen Betriebsblindheit und auch Routine freisprechen.

Ein Perspektivwechsel erfordert Mut, Freiheit im Kopf und den Willen zu echter Veränderung und damit eine neue innere Haltung. Ich bin sicher, dass wir inzwischen alle mehr oder weniger mit diesen Themen konfrontiert sind – die Digitalisierung unserer Welt lässt grüßen.

Erinnern wir uns an unsere Kindheit und die vielen Zeiten, die wir kopfüber am Reck gehangen haben, auf dem Kopf gestanden haben, auf dem Rücken im Gras gelegen haben – intuitiv haben wir immer und immer wieder die Welt aus einer anderen Perspektive entdeckt und erforscht. Und denken wir an die Fantasie, die wir entwickelt haben, wenn es darum ging, Neues auszuprobieren, die vielen Mutproben – inklusive verspeister Regenwürmer, Telefonstreichen und Sprüngen aus großer Höhe – aber auch die geschriebenen oder gemalten Geschichten und Bilder.

Den Geschäftsbericht auf den Kopf stellen

Versetzen wir uns doch mal wieder in genau diese Situationen, stellen uns im Verhältnis zum Unternehmen und dem letzten und nächsten Geschäftsbericht auf den Kopf – wenigstens gedanklich. Und nehmen mal Kollegen, die sonst gar nichts mit dem Reporting am Hut haben, mit auf die Reise. Sie werden überrascht sein, was das für Möglichkeiten und Perspektiven bringt. Plötzlich bekommen Geschichten einen anderen Drive oder Sie entdecken ganz neue Seiten an und in Ihrem Unternehmen. Und vielleicht schlummert Kreativität an Stellen, an denen Sie sie bisher nicht vermutet haben. Warum sollte der nächste Bericht sich nicht mal mit ganz anderen Themen beschäftigen. Und was, wenn der Absender nicht der Vorstand, sondern zum Beispiel die Azubis sind? Wie wäre es damit, externe Stakeholder einzubinden? Und wenn der Kopfstand kein umzusetzendes Ergebnis bringt, hatten Sie einfach Spaß und haben vielleicht für sich einen neuen Blickwinkel gewonnen.

Ich finde ein Perspektivwechsel lohnt sich immer. Für uns als Agentur in unseren kreativen Prozessen und in der Konzeption spannender Projekte. Aber auch für unsere Kunden – zum Beispiel, wenn wir den Imageteil eines Geschäftsberichts zu einem Kundenmagazin weiterentwickeln, mit einer größeren Perspektive für weltweite Verbreitung, für die Brücke zwischen dem Unternehmen und dem Kontext, in dem es sich bewegt, und für eine größere Zielgruppe. Wenn wir auf Menschen treffen, die diesen vielleicht anderen aber immer spannenden Weg mit uns gehen, entsteht daraus eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, die wiederum für beide Seiten neue Perspektiven bringt. Wir wünschen uns noch viel mehr davon!

Sie finden uns auf dem Kopf stehend. Verrückt? Vielleicht, aber immer eine Chance für Veränderung und neue Perspektiven.